Jagd bedeutet für mich enge Naturverbundenheit, Wissen über die Zusammenhänge in unserer natürlichen Umgebung und Erleben dessen, was ich als ursprünglich empfinde. Die Verbindung mit der Natur ist für mich das, was uns Menschen ausmacht – und ich bemerke mit einer gewissen Bestürzung, dass diese Verbindung in unserer Gesellschaft mehr und mehr verloren geht, wir uns immer stärker von unseren Wurzeln entfremden. Es ist meine leidenschaftliche Überzeugung, dass der Schlüssel für die künftige gesunde Entwicklung unserer Gesellschaft in der Achtung und Demut vor der Natur als Ausgangspunkt unserer menschlichen Herkunft und Grundlage all unseres Tuns und Seins liegt, vor allem aber in der (Rück)Besinnung auf deren Prinzipien.
Jagd empfinde ich als ursprünglich und echt. Seit ich jage, gehe ich mit allen(!) Lebensmitteln wesentlich sorgsamer um. Der Respekt vor allem Leben ist in mir gewachsen. Wir Menschen nutzen die Natur und sind ein gleichberechtigter Teil von ihr, nicht ihr Beherrscher und ohne hervorgehobene Stellung. So verstehe ich mich als Jägerin – und ich empfinde Demut vor der Schöpfung mit all ihren Kreaturen, ob Tiere oder Pflanzen.
Beruflich habe ich mit modernster Kommunikationstechnik und Management zu tun (was mir sehr viel Spaß macht) – in der Natur und bei der Jagd jedoch fühle ich mich „angekommen“ und zu Hause.
Kerstin Grosse, Jägerin seit 2011