Wie kam ich dazu Jäger zu werden? Eine meiner Hauptinteressen schon seit meiner Jugend galt dem Aufenthalt in der Natur: Wanderungen, Wildbeobachtung, Vogelkunde, Ökosysteme. Durch meinen beruflichen Werdegang kam ich im Rahmen meiner Lehrtätigkeit insbesondere in den Bereichen Umwelt, Biosysteme, Populationsdynamik, Nachhaltigkeit immer wieder mit dem Thema Jagd in Kontakt. Also entschloss ich mich, dieses Wissen und somit meinen Horizont zu erweitern.
Für mich ist Jagd mehr als das Erlegen von Tieren – sie ist ursprünglich, ein Handwerk und Kulturgut mit langer entwicklungsgeschichtlicher Tradition. Gerade in Zeiten, in denen der Begriff „Nachhaltigkeit“ sich (endlich) im Fokus vieler wirtschaftlicher, ökologischer und ethischer Denkweisen manifestiert, wird die Besinnung auf eine ökologisch verträgliche Gewinnung von tierischer Nahrung mehr und mehr relevant. Der Themenbereich Tierwohl vs. Massentierhaltung sowie die Belastungsszenarien von Fleischprodukten aus dem industriellen Bereich dürften viele Konsumenten umtreiben.
Mehr Bio geht nicht – gemeint ist sowohl der Ursprung des Lebensmittels, als auch der Gesundheitsfaktor hinsichtlich der natürlichen Ernährungsweise des Wildes. Daher ist auch gerade die Gewinnung von hochwertigen Wildfleischprodukten … also schlichtweg die Erzeugung von exzellenten Nahrungsmitteln für mich ein wichtiger Grund, auf Jagd zu gehen.
In Zeiten, in denen manche Städter zum Entgegenwirken der Entfremdung von der Natur Kurse zum „Baumumarmen“ belegen müssen, bin ich sehr froh, dass ich quasi im Revier zuhause bin und ich mich schon immer nicht nur den Bäumen sehr verbunden fühle!